Surfen in Deutschland? Absolut! Vergiss für einen Moment Hawaii und Kalifornien. Die raue Schönheit von Nord- und Ostsee ist der perfekte Ort, um deine ersten Wellen zu reiten. Warum? Weil du hier lernst, was wirklich zählt: Wellen zu lesen, den Ozean zu respektieren und das unbeschreibliche Gefühl zu erleben, wenn du das erste Mal auf dem Brett stehst.

Viele träumen vom Surfen, wissen aber nicht, wo sie anfangen sollen. Dieser Guide ist deine Abkürzung. Wir nehmen dich an die Hand und zeigen dir alles, was du für dein Abenteuer an der deutschen Küste wissen musst – von der richtigen Ausrüstung bis zu deinem ersten Ritt auf der Welle. Bereit für salzige Haare und unvergessliche Momente? Los geht's.

 

Was braucht man zum Surfen?

 

Die gute Nachricht zuerst: Du brauchst anfangs nicht viel, aber du brauchst das Richtige. Die falsche Ausrüstung kann dir den Spaß verderben, bevor er überhaupt angefangen hat.

  • Das richtige Surfboard: Das ist der häufigste Fehler, den Anfänger machen. Ein kleines, schmales Board, wie es die Profis fahren, ist für den Anfang ungeeignet. Du brauchst Stabilität und Auftrieb. Die goldene Regel lautet:

    Volumen ist dein Freund!. Ideal für den Einstieg sind sogenannte

    Soft-Tops (Schaumstoffboards) oder Mini-Malibus zwischen 7 und 8 Fuß Länge. Sie sind fehlerverzeihend, erleichtern das Paddeln und die ersten Aufstehversuche (Take-Offs).2 Unser Tipp: Leihe dir das Board für deinen ersten Kurs in einer Surfschule. So bekommst du ein Gefühl dafür, was zu dir passt.

  • Der Neoprenanzug (Wetsuit): Nord- und Ostsee sind keine Badewannen. Ein guter Neoprenanzug ist daher keine Option, sondern Pflicht. Er hält dich warm und ermöglicht dir längere Sessions im Wasser. Die Dicke des Neoprens wird in Millimetern angegeben (z.B. 5/4 oder 4/3). Die erste Zahl steht für die Dicke am Rumpf, die zweite für die an Armen und Beinen.

    • Für die deutsche Hauptsaison von April bis Oktober ist ein guter 4/3 mm Anzug ein solider Allrounder. Wenn du schnell frierst oder auch im Frühjahr und Herbst rauswillst, ist ein

      5/4 mm Anzug die bessere Wahl. Qualität ist hier entscheidend – wer billig kauft, friert schneller und kauft zweimal.

  • Die Leash: Das ist die "Leine", die dein Fußgelenk mit dem Surfboard verbindet. Sie ist deine Lebensversicherung und sorgt dafür, dass dein Board nach einem Sturz (Wipeout) nicht unkontrolliert an den Strand oder gegen andere Surfer gespült wird.

  • Surf Wax: Damit dein Board nicht zur Rutschpartie wird, brauchst du Wachs. Es sorgt für den nötigen Grip unter deinen Füßen.

 

Die besten Surfschulen an Nord- & Ostsee

 

Du kannst dir alles selbst beibringen, aber du wirst es bereuen. Ein Surfkurs ist die beste Investition, die du tätigen kannst. Hier lernst du nicht nur die richtige Technik, sondern auch alles über Sicherheit, Strömungen und die Verhaltensregeln im Wasser (Surf-Etikette).

Surfschulen an der Nordsee:

Die Nordsee ist rauer und bietet oft kraftvollere Wellen. Die Zentren des deutschen Wellenreitens sind hier ganz klar die Inseln.

  • Sylt: Die Insel ist der Geburtsort des deutschen Surfens und hat unzählige Surfschulen in Orten wie Westerland, Wenningstedt oder Hörnum.10

  • Norderney: Eine tolle Alternative zu Sylt mit ebenfalls sehr konstanten Bedingungen, besonders am Spot "Januskopf".

  • St. Peter-Ording: Der riesige Sandstrand ist nicht nur bei Kitern beliebt, sondern bietet auch für Wellenreiter-Anfänger gute Bedingungen in ausgewiesenen Zonen.3

Surfschulen an der Ostsee:

Die Ostsee ist oft sanfter und damit perfekt für die allerersten Versuche. Bei richtigem Wind können aber auch hier tolle Wellen entstehen.

  • Fehmarn: Gilt als das Surf-Mekka der Ostsee und bietet unzählige Schulen und Stehreviere, die den Einstieg erleichtern.

  • Warnemünde: Die breiten Sandbänke bieten Anfängern Sicherheit bei ruhiger See.

  • Rügen: Auch hier gibt es professionelle Schulen, die dich sicher aufs Brett bringen.

Nach einer kühlen Session gibt es nichts Besseres, als sich in einen warmen, bequemen Hoodie zu kuscheln. Schau dir unsere Hoodie-Kollektion an – perfekt für das Gefühl danach.

 

Erste Schritte auf dem Brett: Der Take-Off

 

Der magische Moment, in dem du das erste Mal auf dem Brett stehst, nennt sich "Take-Off". Das ist die wichtigste Bewegung, die du als Anfänger lernen musst. Am Anfang übst du das im Weißwasser, also in den bereits gebrochenen Wellen.

  1. Die richtige Position: Lege dich mittig auf dein Board. Deine Füße sind hinten geschlossen am Ende des Boards. Dein Oberkörper ist leicht angehoben, als würdest du ins Hohlkreuz gehen – das verhindert, dass die Brettspitze (Nose) unter Wasser taucht.

  2. Anpaddeln: Sobald eine Weißwasserwelle etwa zwei Meter hinter dir ist, beginnst du kräftig und gleichmäßig zu paddeln. Stell dir vor, du kraulst.1

  3. Die Welle erwischen: Du spürst, wie die Welle dein Board von hinten anschiebt und beschleunigt. Mache noch zwei bis drei kräftige Paddelzüge, um sicherzugehen, dass du die Welle hast.

  4. Der 3-Schritte-Take-Off: Das ist die stabilste Methode für Anfänger.

    • Schritt 1: Platziere deine Hände flach unter deiner Brust auf dem Board und drücke deinen Oberkörper nach oben, wie bei einem Liegestütz.

    • Schritt 2: Ziehe dein hinteres Bein nach vorne und stelle den Fuß dort auf, wo dein Knie war.

    • Schritt 3: Ziehe dein vorderes Bein nach und platziere den Fuß zwischen deinen Händen.

Bleibe tief in der Hocke, die Arme seitlich zur Balance ausgestreckt, und richte deinen Blick nach vorne zum Strand. Herzlichen Glückwunsch, du surfst!

 

Typische Anfängerfehler und wie du sie vermeidest

 

Jeder macht Fehler. Das ist Teil des Lernprozesses. Wenn du diese hier kennst, bist du schon einen Schritt weiter.

  • Das falsche Board: Wir können es nicht oft genug sagen. Ein zu kleines Board mit zu wenig Volumen ist der häufigste Grund für Frustration. Sei nicht eitel, nimm das große Anfänger-Board!

  • Auf die Füße schauen: Dein Board fährt dorthin, wohin du schaust. Wenn du auf deine Füße starrst, verlierst du das Gleichgewicht. Richte deinen Blick immer in Fahrtrichtung.

  • Der langsame Take-Off: Aufstehen in Zeitlupe oder über die Knie funktioniert nicht. Der Take-Off ist eine schnelle, fließende Bewegung. Übe sie am Strand im Trockenen, bis sie sitzt.

  • Kein Warm-Up: Surfen ist ein Ganzkörpersport. Ein paar Minuten Aufwärmen am Strand bereiten deine Muskeln vor und reduzieren das Verletzungsrisiko.

  • Die Regeln ignorieren: Im Wasser gibt es Vorfahrtsregeln. Die wichtigste lautet: Der Surfer, der näher am brechenden Teil der Welle ist, hat Vorfahrt. Lerne die Regeln, um dich und andere nicht zu gefährden.

  • Surfen lernen in Deutschland ist eine einzigartige Erfahrung. Es ist herausfordernd, es ist oft kalt, aber es ist vor allem eines: unglaublich lohnend. Jeder kleine Fortschritt fühlt sich wie ein riesiger Sieg an. Also, worauf wartest du? Pack dein Handtuch ein, zieh dir ein lässiges(/collections/t-shirts) über und fahr an die Küste.

Wir sehen uns im Wasser!

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